Reallabore als methodisches Setting der Sozialraumforschung und -entwicklung

Lisa Scholten, Anne van Rießen

1. Einleitung

Dieser Beitrag stellt die Reallabore als methodisches Verfahren in der Sozialraumforschung und Sozialraumentwicklung dar. Für Reallabore gibt es keine einheitliche Definition, allgemein bezeichnet der Begriff „einen gesellschaftlichen Kontext, in dem Forscherinnen und Forscher Interventionen im Sinne von ‚Realexperimenten‘ durchführen, um über soziale Dynamiken und Prozesse zu lernen“ (Schneidewind 2014: 3). Im Gegensatz zu anderen partizipativen Forschungsformaten der Sozialforschung, wie etwa partizipativer Praxis- und Aktionsforschung, sind Reallabore in Deutschland noch in einer frühen Entwicklungsphase (Schneidewind 2014; Kanning 2018). Während der Begriff in der Praxis oft ­– aufgrund der Assoziation mit Laborversuchen (Kanning 2018: 9) –­ auf Ablehnung stößt, sind Reallabore in der Wissenschaft „in Mode“ (Schneidewind 2014: 6) und erlangen zunehmend an Bedeutung. Ihnen fehle jedoch „eine einheitliche theoretische und detaillierte methodologische Konzeption“ (Grunwald 2016: 204).

Da wir die Reallabore als Settings im Kontext eines Forschungsprojektes aufgegriffen und methodisch weiterführend erschlossen haben, stellen wir diese Methodik zunächst im Kontext unseres Forschungsprojektes vor, bevor wir dann die allgemeinen Potenziale und Einsatzmöglichkeiten von Reallaboren in einer weiteren Betrachtung anhand von fünf zentralen Anforderungen zusammenfassend darstellen.

Wir verfolgen dabei einen Forschungsansatz „from below“ (Bareis/Cremer-Schäfer 2013) mittels dessen wir ethnografisch den Alltag der Akteur:innen in den Fokus genommen haben. Dabei konnten wir zum einen alltägliche sozialräumliche Engagementhandlungen in den Blick nehmen und zum anderen damit zusammenhängende Barrieren und Begrenzungen besser erkennen. Durch die konsequente Einnahme einer lebensweltlichen Perspektive von sozialen Akteur:innen wurden deren Alltagspraktiken zum Ausgangspunkt der Forschung, diese wurden „von unten“, aus der Perspektive der Menschen, und nicht „nach unten“ (ebd.: 153f.), aus der Perspektive der Wissenschaft oder Institutionen betrachtet.

Im Zentrum unseres ethnografischen Forschungsdesigns stand die Einrichtung von Reallaboren in zwei untersuchten Sozialräumen. In dem vorliegenden Beitrag wollen wir vor allem der Frage nachgehen, welche Herausforderungen und Chancen mit dem Reallaboransatz sich – besonders im Kontext sozialwissenschaftlicher sozialraumbezogener Forschung und Projektentwicklung – herauskristallisierten.

2. Das Forschungsprojekt IZESO

Grundlage des hier vorliegenden Beitrags ist das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte, ethnografisch ausgerichtete Forschungsprojekt IZESO – Informelles zivilgesellschaftliches Engagement im Sozialraum. Eine qualitative Studie zu Barrieren der Teilhabe an gemeinwohlstärkendem Engagement mit spezifischem Blick auf die Ursachen der Nicht-Nutzung. Ziel der Forschung war es u. a., (ausbleibendes) zivilgesellschaftliches Engagement von Menschen, die strukturell benachteiligt werden, sicht- und erforschbar zu machen.

Häufig wird die Zivilgesellschaft adressiert, wenn es darum geht, gesellschaftliche Herausforderungen wie globale und lokale Krisen zu bewältigen. Damit rückt zivilgesellschaftliches Engagement in den Fokus des öffentlichen und politischen Interesses und wird auch in der Wissenschaft diskutiert. Überwiegend positiv gedeutet werden dabei die Ergebnisse des Freiwilligensurveys, denen zufolge sich rund 40 % der über 14-Jährigen in Deutschland in unterschiedlichen Bereichen engagieren (Simonson et al. 2022a: 53). Zugleich weisen dessen Befunde darauf hin, dass sich nicht alle Personengruppen gleichermaßen engagieren (können). So gibt es – teilweise zunehmende – Unterschiede in der Engagementbeteiligung: Während sich Personen, die hinsichtlich des formellen Bildungsabschlusses, des Erwerbsstatus oder des Haushaltseinkommens als privilegiert bezeichnet werden können, öfter engagieren, sind solche, die aufgrund der genannten Merkmale strukturell benachteiligt sind, im Engagement unterrepräsentiert (Simonson et al. 2022b: 68ff.). Beachtet werden muss dabei jedoch, dass zivilgesellschaftliches Engagement in der Regel in seiner formalisierten Form, also als Tätigkeit im Kontext einer Organisation, betrachtet wird. Unbeachtet bleibt hingegen oft das informelle Engagement von Personen(-gruppen), das selbstständig und ohne Anbindung an Dritte erfolgt (Jepkens/van Rießen i.E. 2024). An dieser Stelle setzte das vom BMBF für drei Jahre (12/2019–11/2022) geförderte Forschungsprojekt IZESO an, welches an der Forschungsstelle für sozialraumorientierte Praxisforschung und -entwicklung der Hochschule Düsseldorf angegliedert war. Ziel des Projektes war es, (ausbleibendes) zivilgesellschaftliches Engagement von Menschen, die strukturell benachteiligten werden, zu analysieren und darüber hinaus Teilnahmebarrieren, welche in Verbindung mit zivilgesellschaftlichem Engagement stehen, zu identifizieren.

3. Reallabore als methodisches Setting für Sozialraumanalysen

3.1 Theoretische Hintergründe: Engagement und Sozialraum

Um Engagementformen und damit verbundene Teilhabechancen zu erforschen, entwickelten wir ein Forschungsdesign, welches auf der subjektorientierten Forschungsperspektive „from below“ (Bareis/Cremer-Schäfer 2013) sowie der Sozialpädagogischen Nutzer:innenforschung (Oelerich/Schaarschuch 2005) basiert. Der Fokus liegt auf dem Alltag bzw. dem Alltagshandeln von sozialen Akteur:innen (Steinert/Pilgram 2003). Diese Herangehensweise, welche sich von der Institutionenforschung abgrenzt, wurde von uns bewusst gewählt, da wir uns an den im Fokus stehenden Personen(-gruppen) orientierten, die sich informell, also selbst- und eigenständig, engagieren. Dabei gerieten aus einer (Nicht-)Nutzungsperspektive auch die Grenzen und Barrieren in den Fokus (vgl. auch Oelerich et al. 2019).

Der Ansatz- und Ausgangspunkt der Forschung war der Sozialraum als Lebens- und Aktionsraum der Menschen, der im Alltag (Deinet 2007) und auch für informelle alltägliche Unterstützungshandlungen (van Dyk/Haubner 2021: 46, 76f.; Klein 2018: 101; Klatt/Walter 2011: 41ff., 194f.) relevant ist. Mit der Verwendung des Begriffs Sozialraum knüpfen wir an einen erweiterten und relationalen Sozialraumbegriff an (Kessl/Reutlinger 2022: 7; Riege 2007: 377), der nicht nur die baulich-infrastrukturelle Umwelt, sondern auch die lebensweltlichen Nutzungsweisen und -beziehungen fokussiert. Damit wird berücksichtigt, dass „Räume keine absoluten Einheiten [sind], sondern ständig (re-)produzierte Gewebe sozialer Praktiken“ (Kessl/Reutlinger 2022: 29). Ein solches relationales Sozialraumverständnis erkennt an, dass soziales Handeln im Sozialraum immer durch gesellschaftliche und politische Bedingungen sowie Machtstrukturen gerahmt ist.

Bei der Auswahl des konkreten Untersuchungsgegenstandes entschieden wir uns für zwei Quartiere im Düsseldorfer Stadtgebiet, in denen die forschungsrelevante Zielgruppe der Menschen, die strukturell benachteiligt werden, mit hoher Wahrscheinlichkeit anzutreffen ist (Quartiere mit „Problempotential“, Klatt/Walter 2011: 64). Unter Einbeziehung quantifizierbarer und strukturorientierter Kriterien (Erwerbslosenquote, Transferleistungsquote, Anteil der Haushalte Alleinerziehender etc.) wurden zwei Quartiere ausgewählt.

3.2 Reallabore im Forschungs- und Entwicklungsprozess

Wir haben die Reallabore in unseren Forschungsprojekten als offen zugängige Orte genutzt, um mehr über die Interessen und das Wissen von sozialen Akteur:innen (Schneidewind 2014) an zwei unterschiedlichen Sozialräumen zu erfahren. In beiden Untersuchungsgebieten fand jeweils eine dreimonatige Feldphase in den Jahren 2020 und 2021 statt.[1] Ausgangpunkt unserer Forschung waren angemietete Räumlichkeiten, die als institutionelles Setting und somit als Reallabore fungierten.

Obwohl es bislang nur wenige theoretische und methodologische Konzeptionen gibt (Grunwald 2016: 204), existieren bereits differenzierte Anforderungen an Kriterien, Merkmale und Standards, anhand derer sich Reallabore beschreiben lassen. Betrachtet man die Anforderungen, die das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK 2013: 30) und ähnlich auch Kanning (2018: 10) zusammenfasst, kristallisieren sich folgende Aspekte heraus:

(1) Partizipation als Voraussetzung: Forschungsprozess und Wissensproduktion sind eng mit einem Verständnis einer aktiven Zivilgesellschaft verbunden.

(2) Transformative Forschung: Entlang einer normativen Orientierung am Nachhaltigkeitsbild, werden Zielen im Veränderung durch Forschung und Praxis verfolgt, idealerweise auch gekoppelt mit der Idee von Bildungsprozessen.

(3) Transdisziplinarität: Handlungsleitendes Wissen (System-, Ziel- und Transformationswissen) soll über beteiligte Disziplinen und Sektoren hinweg entwickelt werden.

(4) Infrastruktureinrichtung: Durch die Konkretisierung von geografisch oder virtuell definierten Orten sollen (möglichst langfristige) institutionelle Settings geschaffen werden.

(5) Forschungsmethoden: Hier soll eine Methodenvielfalt und -reflexion im Vordergrund stehen.

Die von uns angemieteten alltäglichen und wohnortnahen Räumlichkeiten fungierten im Kontext unserer Forschung als Reallabore, um erstens möglichst viele unterschiedliche soziale Akteur:innen zu erreichen und partizipativ einzubinden: auch jene, die von herkömmlichen Forschungsansprachen nicht erreicht werden. Zweitens betrachteten wir die Reallabore im Kontext des Sozialraums als „reale gesellschaftliche Kontexte“ (MWK 2013: 31), um wissenschaftsgeleitet unserer Fragestellung nachzugehen, somit als Räume, die „die Praktiken der Leute ‚zum Sprechen‘ [bringen können]“ (Bareis/Cremer-Schäfer 2013: 154). Für uns stand somit nicht die Durchführung eines „Realexperiment[s]“ (Schneidewind 2014: 5) im Fokus, welches auch als „Kern“ (Kanning 2018: 10) von Reallaboren bezeichnet wird. Vielmehr verstehen wir Reallabore eher in ihrer allgemeinen Ausrichtung auf „gemeinwohlorientierte Zielstellungen“ (vgl. Beecroft et al. 2018: 78, zit. n. Kanning 2018: 11).

Im Zentrum der von uns durchgeführten Methoden standen teilnehmende Beobachtungen mit sozialräumlichen Begehungen und sozialweltlichen Teilnahmen (Thomas 2019; Schlehe 2020; Beer/König 2020). Im Kontext der teilnehmenden Beobachtungen führten wir ethnografische Gespräche und Interviews (z. B. Schlehe 2020) mit den Menschen vor Ort. Ergänzt wurden die Methoden durch leitfadengestützte Einzelinterviews (Helfferich 2011), Gruppendiskussionen in Form von Workshops, durch Kurz-Fragebögen sowie Sozialraumtagebücher (van Rießen/Bleck 2013; Thomas 2019). Die eingesetzten Methoden wurden von uns reflektiert und, wenn nötig, ergänzt und angepasst. Die Methodenvielfalt diente dazu, unterschiedliche Personen(-gruppen) anzusprechen und ihnen zu ermöglichen, am Forschungsprozess teilzunehmen. Projektbegleitend wurden die empirischen Daten (Feldnotizen, Protokolle, Transkripte, Sozialraumtagebücher etc.) in Anlehnung an die Grounded-Theory-Methodologie (Strauss/Corbin 1996) und die Qualitative Inhaltsanalyse (Mayring 2016) ausgewertet und die Ergebnisse fortlaufend mit Akteur:innen aus Wissenschaft und Praxis kommunikativ validiert (ebd.). Die Reallabore waren dabei nicht nur Ort, sondern auch der Kristallisationspunkt der Forschung. Von hier aus entwickelten sich Kontakte und Zugänge in das Feld.

Räumliche Settings

Im ersten Forschungsgebiet bezogen wir Büro- bzw. Quartiersräume einer ansässigen Wohnungsbaugesellschaft, welche von dem Unternehmen nur sporadisch genutzt und uns befristet vermietet wurden. Die Räume lagen im Souterrain eines gepflegten Mehrfamilienhauses inmitten eines Wohngebietes. Neben den eher ‚verborgenen‘ Räumlichkeiten gab es vor Ort keine geeignete Außenfläche, welche wir durchgängig nutzen oder bespielen konnten. Diese Zugangsproblematik, einhergehend mit den gesetzlichen Coronaregelungen im Forschungszeitraum von August bis Oktober 2020, erschwerte es, den Raum zu beleben. Aufgrund dieser Erfahrungen suchten wir für das zweite Forschungsgebiet einen Raum, der eine maximale Kontrastierung bot, und richteten uns für einen befristeten Zeitraum in einem leerstehenden Ladenlokal ein, in welchem zuvor ein Reisebüro angesiedelt war. Das Ladenlokal lag an einer stark frequentierten Einkaufsstraße und die Räume hatten eine flächendeckende Fensterfront, sodass sie gut einsehbar waren. Zudem konnten wir den Außenbereich nutzen, indem wir Sitzbänke aufstellten. Zugang zu beiden Räumen bekamen wir durch bereits im Vorfeld bestehende Kontakte.

Unterschiede bestanden auch in der Ausstattung der Räume: Während die Ausstattung in den bestehenden Büro- bzw. Quartiersräumen quasi bezugsfertig war (Mobiliar wie Tische, Stühle, Küchenzeile etc. war vorhanden, es war frisch gestrichen), musste in dem leerstehenden Ladenlokal erstmal eine Aufenthalts- bzw. Arbeitsinfrastruktur geschaffen werden. So wurden u. a. Tische, Stühle sowie Pflanzen kostenneutral organisiert und die Räume mit Arbeitsequipment ausgestattet. Da den Räumen die jahrelange Nutzung anzusehen war, improvisierten wir in der Gestaltung. Dies gab uns mehr Freiheit, bspw. belegten wir den Boden mit einer großflächig angefertigten Karte des Stadtteils, ermöglichten Künstler:innen des Stadtteils, die Wände und Fensterfronten zu nutzen, und machten an den Fronten aktivierende Mitmachaktionen (etwa ‚Fensterbefragungen‘). Im Gegensatz zu den schon bestehenden Quartiersräumlichkeiten eröffneten wir dadurch das Reallabor als ‚neuen‘ Raum, der gerade durch den improvisierten Charakter die Möglichkeit zur Beteiligung bot. Zugänglichkeit und ‚Unfertigkeit‘ führten zu einer hohen Beteiligung, auch weil der Raum sich im Forschungsprozess entwickelte und Gestalt annahm.

Methodische Ausgestaltung

Während der gesamten Feldphase dienten die Reallabore einerseits als ‚Arbeitsplatz‘ für das Forschungsteam: als Ausgangspunkt teilnehmender Beobachtung, als Treffpunkt für sozialräumliche Begehungen oder um dort Interviews sowie Workshops durchzuführen. Zudem waren die Räume Anlaufpunkt für die Menschen aus dem Sozialraum, um sich über das Projekt zu informieren oder in einen (intensiven) Austausch mit uns zu kommen und damit konkret am Forschungsprozess teilzunehmen. Darüber hinaus wurden die Räume zu Aktionsräumen: zum einen durch vom Forschungsteam organisierte Veranstaltungen, wie etwa Eröffnungsfeiern, Pressetermine, Einladungen verschiedener Akteursgruppen, und zum anderen von den Menschen vor Ort angebotene Aktivitäten, etwa indem dort Kunst ausgestellt wurde und Workshops oder Gruppendiskussionen mit Schulklassen, Jugendlichen oder anderen Gruppen stattfanden. Während der Feldphasen hatten beide von uns eingerichtete Reallabore kontinuierliche Öffnungszeiten an vier bis fünf Tagen in der Woche, die allen ersichtlich waren.

Im Mittelpunkt des Austausches vor Ort stand dabei unser Interesse am Alltag der Menschen. Die anfänglich von ihnen eingebrachten Themen bezogen sich – vermutlich auch aufgrund unserer Materialien und Aushänge wie Karten vom Quartier etc. – stark auf sozialräumliche Erfahrungen und Veränderungen, die den Alltag der Menschen prägen. Wir informierten im Weiteren stets über die Gründe der Einrichtung des Reallabors und unsere Forschungsinteressen. Daraufhin wählten die Menschen, ob sie sich weiterhin beteiligen wollten, bspw. durch die Teilnahme an einem Interview, an einer sozialräumlichen Begehung oder an einem Workshop. Einige Bewohner:innen ‚nutzten‘ das Reallabor nur einmal, andere kamen öfter oder brachten Nachbar:innen, Familienangehörige oder Freund:innen mit. Zudem wurden wir von Akteur:innen aus dem Quartier aufgesucht, etwa Fachkräften aus Bildungs- oder Freizeiteinrichtungen, die sich u. a. nach Kooperationsmöglichkeiten erkundigten, sowie Vertreter:innen der Bezirkspolitik und -verwaltung, die sich insbesondere für die Forschungsergebnisse in dem jeweiligen Quartier interessierten, die für ihre jeweilige berufliche Praxis relevant war.

Indem die verschiedenen Akteur:innen untereinander ins Gespräch kamen, wurde das Reallabor zu einem Ort des sozialräumlichen Austauschs (Borner/Kraft 2018) und neue Bekanntschaften und Netzwerke entstanden. Das Reallabor wurde so zu einer Infrastruktureinrichtung, in der gemeinsam sozialraumbezogen zum Thema Engagement geforscht und gestaltet wurde. Um diese Zielstellungen zu unterstützen, achteten wir darauf, offene Gesprächssituationen auf Augenhöhe zu schaffen, in denen die Interessen und das Wissen der sozialen Akteur:innen im Zentrum standen (Schneidewind 2014).

Ausgehend von den Interessen und Themen, welche in den ersten Kontakten erkennbar wurden, überlegten wir gemeinsam mit den Interessierten ob bzw. inwieweit wir den Austausch intensivieren wollten. Hierzu bedienten wir uns der eingangs skizzierten qualitativen Methoden, führten etwa mit interessierten Personen leitfadengestützte Interviews durch, organisierten Gruppendiskussion in Form von Workshops, verabredeten uns zu gemeinsamen Begehungen oder nahmen an Aktionen der Akteur:innen vor Ort teil. So wurde das Reallabor auch zu einem Ort der Ko-Produktion im Hinblick auf unsere erkenntnisleitenden Fragestellungen. Es gelang, unterschiedliche Formen von handlungsleitendem Wissen zu erarbeiten und zu analysieren: sowohl Systemwissen im Hinblick auf die Ausgangslage als auch Zielwissen – was sein und was nicht sein soll – sowie Transformationswissen (zu den unterschiedlichen Wissensformen vgl. Kanning 2018: 12). Damit einhergehend konnten wir unsere erkenntnisbezogenen Forschungsziele und gleichfalls die Praxisziele erreichen. Gerade die Praxisziele spiegelten wir immer wieder zurück in bestehende Gremien, Netzwerke und an interessierte Akteur:innen im Sozialraum.

Breiter Einbezug von Akteur:innen

Betrachtet man die herkömmliche Ausrichtung von Reallaboren, werden primär Wissenschaft und Praxisakteur:innen als „Akteure, die an der Anwendung der Ergebnisse der Forschung interessiert sind und über Praxis-Expertise im Themenfeld des Reallabors verfügen“ (Eckart et al. 2018: 106), adressiert. Im Sinne einer gesellschaftspolitischen Zielstellung und im Hinblick auf das genannte Erkenntnisinteresse war es unser Ziel, gerade jene Menschen zu erreichen, die als strukturell sozial benachteiligt gelten und die nicht über die Rahmenbedingungen oder Möglichkeiten verfügen, sich zivilgesellschaftlich zu engagieren, oder aufgrund institutioneller Grenzen vom Engagement ausgeschlossen sind. Um die Zugangschancen und -barrieren zu Engagement zu berücksichtigen, war es aber auch von Relevanz, Personengruppen zu adressieren, die sich bereits engagieren. Das Reallabor wandte sich somit an alle Nutzer:innen des Sozialraums: sowohl jene, die in diesem wohnen, als auch jene, die ihrer Erwerbsarbeit hier nachgehen. Um diese Zielgruppen zu erreichen, kündigten wir die Reallabore – und deren Funktion – durch Pressemitteilungen in überregionalen sowie stadtteilweiten Zeitungen an. Zudem verteilten wir in den Quartieren Postkarten in Briefkästen, Flyer im öffentlichen Raum und hingen Plakate auf. Ebenso nutzten wir ortsspezifische Online-Plattformen und Social-Media-Kanäle für unsere Öffentlichkeitsarbeit. Weiterhin schrieben wir Institutionen, Einrichtungen und Vereine in den jeweiligen Quartieren an, kontaktierten diese telefonisch oder gingen persönlich vorbei, und nahmen an Veranstaltungen teil.

So erreichten wir sowohl zivilgesellschaftliche Akteur:innen, wie Initiativen, Vereine, Interessensgruppen, aber vor allen Dingen auch Einzelpersonen, also Bewohner:innen und andere Nutzer:innen. Im Hinblick auf die beteiligten Akteur:innen ergab sich dadurch ein differenziertes Bild hinsichtlich Kategorien wie Alter, formeller Bildungsabschluss, Erwerbsstatus, Familienstand, Wohndauer im Sozialraum und der ökonomischen Situation. Ähnlich vielfältig waren die Themen der Einzelnen und die Möglichkeiten der Beteiligung. Ergänzt wurden diese Kontakte durch die organisierten und primär professionellen sozialen Akteur:innen, die auch aufgrund ihrer Rolle bzw. ihrer Funktion in den Quartieren involviert waren, etwa Mitarbeiter:innen aus der Bezirksverwaltung, aus Schulen und aus sozialen Einrichtungen – sowohl der offenen Altenhilfe, der Migrationshilfen wie der offenen Kinder- und Jugendarbeit – als auch Vertreter:innen von Initiativen, Vereinen, Religionsgemeinschaften und dem Einzelhandel.

Wir als Forschungsteam hatten dabei v. a. die Aufgabe, die Teilnehmenden zu motivieren, die verschiedenen Perspektiven einzubringen und hierfür durch geeignete Methoden die Möglichkeiten zu schaffen. Zudem gab es die Aufgabe, die unterschiedlichen Perspektiven und Wissensbestände zusammenzubringen, wenn möglich zu vernetzen und kritisch zu reflektieren. Letztlich konnten wir so „verschiedene Wissenstypen“ zusammenbringen und „wissenschaftlich fundiertes und durch Erfahrung gewonnenes […] Wissen zu sozial robustem Handlungswissen“ (Borner/Kraft 2018: 5) generieren.

4. Reallabore im Kontext von Sozialraumforschung und -entwicklung

Unsere Erfahrungen mit den Reallaboren entsprechen in vielen Punkten einer derzeit stattfindenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung über Forschung „mit und zu Reallaboren“, die sich „erst am Anfang befindet“ (Schneidewind 2014: 7). Kein Zweifel besteht dabei daran, dass sowohl die praktische Realisierung von Reallaboren als auch die Forschung zu ihrer Umsetzung bedeutsam ist, um Ansätze und Methoden weiterzuentwickeln (ebd.; Borner/Kraft 2018). Fokussiert man nun die von uns gemachten Erfahrungen im Hinblick auf die Fragestellung, welche Herausforderungen und Chancen im Kontext sozialwissenschaftlicher sozialraumbezogener Forschung mit dem Reallaboransatz einhergehen, zeigen sich – in Anlehnung an die oben genannten fünf zentralen Anforderungen an Reallabore – zusammenfassend fünf folgend dargestellte Aufgaben und Spannungsfelder für die Etablierung und Nutzung von Reallabore in der Sozialraumforschung und -entwicklung.

(1) Umgang mit Partizipation: Im Kontext des Projektes ist deutlich geworden, dass eine gemeinsame Forschung im Hinblick auf eine gemeinsame Wissensproduktion mittels des Reallaboransatzes gelingen kann. Inwieweit diese dabei als partizipative Forschung betrachtet werden kann, ist jedoch fraglich. Sowohl der Antrag und das dort formulierte erkenntnisleitende Interesse als auch die Auswahl der Forschungsmethoden sowie die Auswertung und Interpretation der Daten wurden alleine von den Forscher:innen gesetzt und durchgeführt. Gleichsam gab es im Forschungsprozess auch Anteile, die partizipativ gestaltet wurden. So etwa fand bei der Entwicklung des Forschungsdesigns stets Berücksichtigung, dass, um am Forschungsprozess „teilzuhaben, […] zunächst einmal soziale, ökonomische und kulturelle Gelegenheiten und strukturelle Möglichkeiten vorhanden sein [müssen]“ (Aghamiri 2021: 89). Der Reallaboransatz ermöglichte uns, von Beginn an experimentell zu arbeiten und Methoden wie Ansätze stets den Bedürfnissen der beteiligten Akteur:innen und des Sozialraums anzupassen. Das Reallabor kann dabei – durch die stetig sich anpassende Ausrichtung – als eine strukturelle Möglichkeit gefasst werden, die es erlaubt, die Forschung(-smethoden) an den interessierten Akteur:innen auszurichten – und nicht umgekehrt. Letztlich ermöglicht Forschung im Kontext von Reallaboren auch – zumindest in unserem Fall – für alle Bewohner:innen die Möglichkeit, sich zu beteiligen.

(2) Umgang mit unterschiedlichen Zielebenen der Transformation: Betrachtet man die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung (Vereinte Nationen 2015; UNRIC), wird deutlich, dass sich diese auf die soziale, ökonomische und ökologische Ebene beziehen. Damit verbunden erreichten wir mit unserer Forschung sowohl Ziele, die mit dem zugrunde liegenden Erkenntnisinteresse zusammenhingen, als auch Praxisziele. Während wir die Analysen im Hinblick auf unser Erkenntnisinteresse primär mit Akteur:innen der Wissenschaft kritisch diskutierten, spiegelten wir die Praxisziele zurück an die interessierten Akteur:innen primär im Sozialraum, aber auch darüberhinausgehend. Bildungsziele hingegen standen bei uns nicht im Fokus.

(3) Umgang mit Wissensformen in Transformationsprozessen: Die Berücksichtigung von Transdisziplinarität als Forschungsprinzip fand durch die konsequente Integration von differenziertem lebensweltlichen und disziplinärem Wissen statt. Dabei standen im Forschungsprozess stetig und gleichberechtigt die differenten Wissensformen Systemwissen (wie ist die Ausgangslage?), Zielwissen (wo soll es hingehen?) und Transformationswissen (wie gelangen wir dorthin?) im Fokus, immer auch mit Blick auf die unterschiedlichen Zielstellungen hinsichtlich Forschung und Praxis. Letztlich blieben wir aber bei der Analyse; die Umsetzung oder Einführung gewünschter veränderter Praktiken – also die Transformation selber – konnten wir im Forschungsprozess weder anstoßen noch umsetzen. Einerseits hätte dies mehr ökonomische wie zeitliche Ressourcen erfordert, andererseits zeigten unsere Analysen deutlich, dass auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die wir im Reallabor weder verändern noch ausschließen können, die Ausübung von Engagement limitieren oder fördern.

(4) Umgang mit Infrastrukturen und Langfristigkeit: Die Schaffung von Reallaboren im Sinne der Etablierung einer temporären Infrastruktureinrichtung war Ausgangspunkt unseres Forschungsdesigns. Die Umsetzung dieses Anspruchs war jedoch herausfordernder, als es unsere Antragsstellung vorgesehen hatte. Nicht nur bedurfte es weit mehr zeitlicher und finanzieller Ressourcen als eingeplant, es bedurfte vor allem auch mehr Kommunikation. Das betraf sowohl die Hochschule – als ‚auswärtiger‘ Arbeitsort mit allen damit einhergehenden rechtlichen Auflagen und Pflichten galt es gewisse Standards vorzuweisen – als auch potentielle Vermieter:innen, die häufig mit unserer temporären wie mit der inhaltlichen Nutzung erst einmal vertraut gemacht werden mussten. Dabei spielte eine Rolle, dass unsere Nutzungen zwischen den Lockdowns während der Coronapandemie stattfanden, ein Zeitraum, in dem (fast) alle mit besonderer Vorsicht walteten. Darüber hinaus spielen zeitliche Kapazitäten mit Blick auf die gesamte Projektlaufzeit eine Rolle, um die einzelnen Phasen – Initiationsphase, Erhebungen, Analysen, Transfer etc. – zu berücksichtigen. Während es als förderlich oder ideal angesehen wird, wenn Reallabore langfristig (z. T. über mehrere Jahre) angelegt werden (Räuchle/Stelzer/Zimmer-Hegmann 2021: 287), zeigen unsere Erfahrungen, dass auch Reallabore mit einer kürzeren Laufzeit gewinnbringend sind.

(5) Umgang mit Forschungs- und Erhebungsmethoden: In unserem Projekt passten wir die Methodenvielfalt und -reflexion kontinuierlich dem Forschungsprozess an – und damit den Interessen der Menschen sowie den Voraussetzungen des Sozialraums. Sichtbar wurde dies u. a. zu Beginn der Feldforschungen, als wir etwa verschiedene Akteur:innen nach ihrem Verständnis von Engagement fragten. Dabei stellten wir fest, dass dieser Begriff sehr different betrachtet und interpretiert wurde. Im Laufe des Projektes veränderten wir Begrifflichkeiten sowie Formulierungen und entwickelten eine Art „gemeinsam angelegtes Glossar“ (Borner/Kraft 2018: 11), um uns untereinander besser zu verständigen.

Abschließend lässt sich bestätigen, dass Reallabore als Ausgangspunkt von Forschung ermöglichen können, „die Praktiken der Leute ‚zum Sprechen‘ zu bringen“ (Bareis/Cremer-Schäfer 2013: 154), wenn die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Hierzu bedarf es jedoch Ressourcen im Sinne finanzieller Mittel, um geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, das heißt primär, um Räume einzurichten sowie zu etablieren und um über ausreichend personelle Kapazitäten zu verfügen (Borner/Kraft 2018: 6ff.; Kanning 2018: 25).

Damit nicht nur die verschiedenen Wissensformen analysiert, sondern – im Sinne der Idee des Reallabors – auch veränderte Praktiken zu ermöglicht werden können, müssen zudem die gesellschaftlichen Bedingungen und Verhältnisse sowohl im Analyseprozess als auch in der Entwicklung gewünschter Praktiken systematisch und kontinuierlich berücksichtigt werden. So verdeutlichen unsere Analysen im Besonderen, dass die Ausübung von Engagement zwar – wie bislang oft gehandhabt – hinsichtlich subjektiver Zugangschancen und institutioneller Möglichkeiten betrachtet werden kann. Viel stärker als bisher sollte es jedoch in Relation zu den gesellschaftlichen Bedingungen und Verhältnissen gesetzt werden (vgl. Scholten/Jepkens/van Rießen i.E. 2023). Diese rahmen auch das Reallabor, das zwar Experimentierraum ist, aber nicht außerhalb der gesellschaftlichen Verhältnisse existiert und zu analysieren ist.

Literatur

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Fußnoten

[1] Unsere Forschung war durch die Coronapandemie mit Herausforderungen konfrontiert (u. a. durch Maßnahmen und Regelungen zum Social Distancing). So wurden in den Untersuchungen notwendige Auflagen beachtet, die etwa zur Limitierung von Personen im Reallabor führten. Gleichsam konnten die meisten geplanten Methoden angewendet und Zugänge zu den Menschen vor Ort gefunden werden, da unsere Feldphasen jeweils zwischen den Lockdownphasen lagen.


Zitiervorschlag

Scholten, Lisa und Anne van Rießen (2023): Reallabore als methodisches Setting der Sozialraumforschung und -entwicklung. In: sozialraum.de (14) Ausgabe 1/2023. URL: https://www.sozialraum.de/reallabore-als-methodisches-setting-der-sozialraumforschung-und-entwicklung.php, Datum des Zugriffs: 25.04.2024