Gemeinwesenarbeit und Sozialraumorientierung – Ein „entweder - oder“ oder ein „sowohl - als auch“?

Christoph Stoik

Wird die jüngste Publikationsflut zu Sozialraumorientierung und Sozialem Raum, aber auch die Veränderung diverser Curricula zur Sozialen Arbeit betrachtet, entsteht mitunter der Eindruck, dass der Begriff „Gemeinwesenarbeit" durch „Sozialraumorientierung" oder auch „Sozialraumarbeit" abgelöst werden könnte. In diesem Beitrag wird untersucht, welche Probleme sich aus diesem vermeintlichen Begriffsaustausch ergeben, welche Argumentationen bestehen, den Begriff „Gemeinwesenarbeit" weiter zu verwenden und schließlich in welchen Bezug GWA und Sozialraumorientierung / Sozialraumarbeit stehen.

Sozialraumorientierung als neoliberale Strategie?

Eingangs ist fest zu stellen, dass sich hinter dem Begriff „Sozialraumorientierung" sehr Unterschiedliches verbirgt (vgl. Kessl/Reutlinger 2007). Grundsätzlich kann zwischen Ansätzen unterschieden werden, die eher eine politische Programmatik darstellen und weniger theoretisch ausgerichtet bzw. eingebettet sind und solchen Ansätzen, die ausgewiesene raumtheoretische Bezüge ausweisen und eher theoretisch entwickelt wurden.
Zu den eher pragmatisch-politisch-programmatischen Ansätzen zählt die Sozialraumorientierung in der Jugendwohlfahrt/-hilfe und in der sozialen Stadtentwicklung. Aus einer politisch-pragmatischen Perspektive heraus werden Konzepte wirksam, die die Steuerung der professionellen sozialen Arbeit (Sozialraumorientierung in der Jugendwohlfahrt/-hilfe) oder die Steuerung der diversifizierten Interessen in territorialen Räumen (Stadtteilen in der sozialen Stadtentwicklung) im Sinn haben. Kritisch gesehen wird dabei, dass diese Programmatiken Probleme lediglich verschieben (meist auf eine niedrigere sozialräumliche Ebene, z.B. von einer nationalstaatlichen auf eine kommunale, oder von einer gesamtstädtischen auf eine territoriale Stadtteilebene) und Verantwortung dadurch delegiert wird (vgl. dazu die umfassende Kritik von Kessl/Reutlinger 2007). Die Programme werden dabei durchaus theoretisch und fachlich begründet. Diese Begründungen beziehen allerdings nur begrenzt aktuelle Raumtheorien ein, bzw. bedienen sich auf postmoderne Art widersprüchlicher Theorien, ohne Widersprüche zu thematisieren (von der Anti-Pädagogik über systemtheoretische Zugänge bis zur Lebensweltorientierung), was auch dazu führt, dass es zu einer pragmatischen Sammlung von methodischen Zugängen kommt, die sich von theoretischen bzw. reflexiven Ansätzen zumindest teilweise entheben (vgl. Früchtel/Cyprian/Budde 2007a; 2007b). Diese Zugänge finden zwar Anklang in der Lehre, oder auch bei Kommunen, die unter Finanzierungs- und Reformdruck stehen. Aber sie neigen auch dazu, instrumentalisiert zu werden, Probleme zu territorialisieren, die Verantwortung nach unten zu verlagern und soziale Probleme zu manifestieren („Exklusionsmanagement", vgl. Otto/Ziegler 2004).
Bei einigen Vertreter_innen der sozialen Stadtentwicklung, wie bei Monika Alisch (2001) oder Michael Krummacher u.a. (Krummacher/Kulbach/Waltz/Wohlfahrt 2003) findet sich allerdings eine kritische und reflexive Haltung gegenüber diesen Programmatiken, ähnlich wie dies auch von Fabian Kessl und Christian Reutlinger (2007) thematisiert wird. Reflexive Zugänge ermöglichen einen kritischeren Umgang mit sozialräumlichen Programmen.

Aneignungstheoretische Zugänge

Die Sozialraumorientierung in der offenen Jugendarbeit als aneignungstheoretischer Zugang hingegen stellt ein Fachkonzept der Sozialen Arbeit [1] dar, das versucht sozialpädagogische und sozialpsychologische, aber auch stadtsoziologische Theorien systematisch miteinander zu verknüpfen. Im Fokus stehen Fragen der Raumaneignung von Jugendlichen mit einem empirischen Hintergrund. Sozialräumliche Erhebungsmethoden wurden zusammengetragen, weiterentwickelt und werden in der Praxis angewandt sowie mit Theorien verknüpft. Dieser Ansatz ermöglicht einerseits das Aneignungsverhalten von Jugendlichen besser zu verstehen, andererseits Konzepte der Jugendarbeit den Interessen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendliche besser zu gestalten (vgl. Deinet/Krisch 2003; Krisch 2009). Dieser Zugang scheint sowohl in Bezug auf die Methodenentwicklung noch nicht abgeschlossen zu sein (z.B. Aneignungsverhalten anderer Altersgruppen, triangulative Verknüpfung mit der Interpretation quantitativer Daten), als auch in Bezug auf die Einbindung aktueller Raumtheorien. Allerdings zeichnet sich dieser Zugang durch eine innovative Methodenentwicklung aus.

Theoriegebundene reflexive Sozialraumarbeit

Schließlich ist ein eher reflexiv theoretisches Verständnis zu finden, das sich auf aktuelle Raumtheorien als Grundlage bezieht – Kessl und Reutlinger nennen dieses „Sozialraumarbeit" (vgl. Kessl/Reutlinger 2004; aber auch Böhnisch 2003). Auch diese Arbeiten scheinen noch nicht abgeschlossen zu sein. So stellt sich einerseits die Frage, welche unterschiedlichen Konsequenzen die Heranziehung unterschiedlicher Raumtheorien für die Soziale Arbeit hat [2]. Andererseits ist zu klären, welche praktisch-methodische Konsequenzen eine sozialräumlich reflexive Haltung hat – also wie diese Haltung in der konkreten Arbeit wirksam wird. Der Zugang der „Sozialraumarbeit" bietet aber auch eine Klärung über das Verständnis von (sozialem) Raum – also eine Klärung des Gegenstands der Sozialen Arbeit aus sozialräumlicher Perspektive. Sie richtet den Blick konsequent auf gesellschaftliche Fragestellungen, bezieht territoriale Aspekte mit ein und benennt das Wechselverhältnis von strukturellen Bedingungen und dem Handeln der Menschen.

Sozialer Raum oder Gemeinwesen?

Genau an dieser Stelle trifft die „reflexive Sozialraumarbeit" einen „wunden Punkt" der Gemeinwesenarbeit. Gemeinwesenarbeit ist eine Übersetzung des englischen „community work". Wenn aber der Gegenstand der GWA „das Gemeinwesen" bzw. „die community" ist, bedarf dieser Gegenstand einer Klärung, die zumindest im deutschsprachigen Raum nur begrenzt erfolgt ist. Schon die Bedeutung „community" weicht von der Bedeutung „Gemeinwesen" erheblich ab. Auch die Klärung darüber, welcher sozialräumliche Bezug besteht, ist noch nicht ausreichend erfolgt. Einerseits wurde vertreten, dass ein „Gemeinwesen" eben nicht nur territorial zu fassen ist, sondern immer in einem gesamtgesellschaftlichen Gefüge zu verstehen ist [3]. Der Gegenstand der GWA ist somit die Handlungsfähigkeit der Menschen, die Kollektivierung und Aushandlung von Interessen und die Thematisierung struktureller gesellschaftlicher Bedingungen (vgl. Boulet/Krauss/Oelschlägel 1980). Auch Birte Ludewig zeichnet ein differenziertes Bild und unterscheidet zwischen physischen und gesellschaftlichen Räumen (vgl. Ludewig 2002; Stövesand 2007).
Da sowohl „community" als auch „Gemeinwesen" aufgrund der nicht abgeschlossenen Begriffsklärung viele Interpretationsmöglichkeiten bietet, hat das dazu geführt, dass „das Gemeinwesen" häufig auf eine territoriale Ebene verkürzt wurde und wird, dem Stadtteil bzw. dem Quartier.

Homogenisierung der GWA

Sowohl der Begriff „community" als auch „Gemeinwesen" deuten auf ein Gesellschafts- und Menschenbild hin, das den Menschen immer als gesellschaftliches Wesen versteht. Eine systematische Klärung, welche Gesellschaftstheorien der Gemeinwesenarbeit als theoretische Grundlage dienen, etwa marxistische, kommunitaristische und sytemtheoretische Ansätze, wurde bis dato nur begrenzt vorgenommen. Dabei tut sich ein weiteres Problem rund um die Klärung des Begriffs „Gemeinwesenarbeit" auf: Das Verständnis zu GWA ist – so wie bei Sozialraumorientierung – in keiner Weise einheitlich. Die ideologisch geführten Diskussionen zu GWA in den 70er Jahren in Deutschland haben dazu geführt, dass diese Klärung auch später nicht vorgenommen wurde. Die verschiedenen Gesellschaftsverständnisse wurden kaum differenziert [4]. Die Diskussion beschränkte sich vielfach auf eine Differenzierung zwischen Konflikt- und Konsensorientierung. Es wurde nur sehr begrenzt herausgearbeitet, welche Konsequenzen die unterschiedlichen Gesellschaftsverständnisse für das Handeln im Rahmen der GWA haben. Schließlich wurde für ein vermeintlich einheitliches Verständnis plädiert, Unterscheide wurden homogenisiert oder die Debatte sehr emotional und weniger argumentativ geführt. Auch aus einer eher marginalen Bedeutung der GWA in der Praxis der Sozialen Arbeit wurde ein gemeinschaftliches Verständnis beschworen, statt eine theoretische Differenzierung vorzunehmen. So dienen die Leitstandards der Gemeinwesenarbeit als deutschsprachiges „state of the art" (Hinte/Lüttringhaus/Oelschlägel 2001) durchaus für eine praxisnahe Orientierung, aber bei genauerer Betrachtung stellen sich selbst in Bezug auf diese Standards Fragen, die es wert sind, genauer geklärt zu werden. So stellt sich beispielsweise zum Leitstandard „zielgruppenübergreifendes Vorgehen" die Frage der Parteilichkeit: Ist hier gemeint, dass alle Menschen eines Stadtteils einbezogen werden, oder müssten vielmehr die Schwächeren gezielter gestärkt werden?
Auffallend dabei ist auch, dass die unterschiedlichen Zugänge aus den USA, den Niederlanden, Deutschland und des frankophonen Raums (soziokulturelle Animation) kaum systematisch differenziert und noch weniger systematisch zueinander in Bezug gesetzt wurden.

Zivilgesellschaftlicher Bezug der GWA

Die unterschiedlichen (teilweise historischen) theoretischen Zugänge zur GWA bergen allerdings Wissen und Zugänge, die es wert sind, auf die Aktualität und auf deren praktische Konsequenz zu überprüft zu werden. Die Ansätze reichen von anti- bzw. reformpädagogischen, lebensweltorientierten, systemtheoretischen Ansätzen über wohlfahrtstaatliche, reformistische bis zu anarchistischen und marxistischen Zugängen [5].
Bislang noch ohne systematische Aufarbeitung ist jedoch der zivilgesellschaftliche Bezug der GWA, beginnend mit der Settlementbewegung über die Ansätze des Community Organizing bis zu den marxistischen Zugängen (vgl. u.a. Boulet/Krauss/Oelschlägel 1980; Hinte/Karas 1989; Müller 1999) [6]. GWA befindet sich also in einer Traditionslinie der Selbstermächtigung von Menschen, die nicht entkoppelt ist von einer gesellschaftspolitischen Analyse. Diese Tradition findet sich u.a. auch im internationalen Diskurs „Community-Development" (vgl. Campfens 1999) und im Ansatz der „Ökonomie des Gemeinwesens" (Elsen 2009) wieder. Gemeinwesenarbeit ist dabei verknüpft mit Begriffen wie Emanzipation, Partizipation, Solidarität und Kooperation. Ausgehend von den spezifischen Kontexten, die sich in unterschiedlichen Ländern differenziert darstellen, werden, von den Interessen und Bedürfnissen der Menschen ausgehend, gesellschaftliche Fragen bearbeitet.

Praxisnahes Wissen zum Handeln in der Gemeinwesenarbeit

Wenn die GWA-Literatur betrachtet wird, sind neben diesen unterschiedlichen theoretischen Bezügen, bei denen sich die Frage auf deren aktuelle Konsequenzen einer Praxis der GWA stellt, auch methodische Zugänge zu finden, von der Aktivierenden Befragung, über die Gruppenarbeit, Großgruppenmoderation, Netzwerkarbeit, Methoden der Analyse und Durchsetzung von Interessen, bis zu Methoden der Aus- und Verhandlung, der Theaterarbeit und partizipativer Planungsinstrumente (vgl. u.a. Lüttringhaus/Richers 2003 und Ley/Weitz 2003). Zwar sind einige Methoden, die in der GWA zur Anwendung kommen, beschrieben, jedoch sind deren theoretische Zugänge nicht immer offen gelegt, sie bleiben damit eingeschränkt reflektiert. So besteht die Gefahr, dass sie Kontext-entkoppelt zum Einsatz kommen, ohne die Ziel-Ebenen zu thematisieren (vgl. Galuske 2007).
Außerdem fällt auf, dass Methoden zwar in der GWA-Praxis angewendet werden, aber kaum dokumentiert und beforscht sind, und damit der kritischen Reflexion begrenzt zugänglich sind.

Zum Verhältnis GWA - Sozialraumorientierung/-arbeit

Der Diskurs um die GWA erschließt vielfältiges theoretisches Wissen mit zivilgesellschaftlichem Bezug und international Anschlussfähigkeit und ein breites methodisches Wissen. Es besteht einerseits die Notwendigkeit, diese Wissensbestände kritisch und systematischer zu reflektieren, und andererseits, dieses Wissen in die Debatte um den sozialen Raum einfließen zu lassen.
Schlussfolgernd stellt sich also weniger die Frage, ob es Sinn macht, auf den Begriff „Gemeinwesenarbeit" zu verzichten, sondern vielmehr, wie die bestehenden Wissensbestände zugänglicher gemacht werden können. Es stellt sich nicht die Frage, nach dem „entweder GWA – oder Sozialraumorientierung/-arbeit", sondern, welche Beiträge beide Zugänge liefern können, um das professionelle Handeln im Gemeinwesen bzw. im sozialen Raum zu reflektieren und zu begründen. Die Debatte um den sozialen Raum hilft, den Begriff „Gemeinwesen" zu hinterfragen und zu klären, aber auch das Wechselverhältnis von menschlichem Handeln und gesellschaftlichen Strukturen besser verstehen zu können. Die Sozialraumdebatte kann eine systematischere theoretische Klärung von unterschiedlichen Gesellschaftsverständnissen innerhalb der GWA anregen.
Die verschiedenen Zugänge der Gemeinwesenarbeit hingegen könnten in den Diskurs um die Sozialraumorientierung vermehrt einfließen. Dadurch könnte die Praxis der Gemeinwesenarbeit bzw. die Reflexion darüber, dazu führen, dass die Sozialraumorientierung konkretisiert wird. Es würde nicht nur ein reiner Etikettenwechsel vorgenommen (wie schon so oft im Rahmen der Sozialen Arbeit und der Gemeinwesenarbeit [7]), sondern es würde an praxisnahen Traditionen der Sozialen Arbeit angesetzt werden, was auch in Bezug auf die Identität der Sozialen Arbeit förderlich wäre.

Literatur

Alisch, Monika (2001): Stadtteilmanagement. Voraussetzungen und Chancen für die soziale Arbeit. Opladen

Böhnisch, Lothar (20032): Der Soziale Raum und das Sozialräumliche in der Pädagogik. In: Böhnisch, Lothar: Pädagogische Soziologie. Eine Einführung. Weinheim und München

Boulet, J. Jaak; Krauss, Jürgen E.; Oelschlägel, Dieter (1980): Gemeinwesenarbeit als Arbeitsprinzip: eine Grundlegung. Bielefeld

Campfens, Hubert (1999): Community-Development around the World. Toronto, Buffalo, London

Deinet, Ulrich; Krisch, Richard (2003): Der sozialräumliche Blick der Jugendarbeit. Methoden und Bausteine zur Konzeptentwicklung und Qualifizierung. Opladen

Elsen, Susanne (2007): Die Ökonomie des Gemeinwesens. Sozialpolitik und Soziale Arbeit im Kontext von gesellschaftlicher Wertschöpfung und –verteilung. Weinheim und München

Fehren, Oliver (2008): Wer organisiert das Gemeinwesen? Zivilgesellschaftliche Perspektiven Sozialer Arbeit als intermediärer Instanz. Berlin

Früchtel Frank; Budde Wolfgang; Cyprian Gudrun (2007a): Sozialer Raum und Soziale Arbeit. Textbook: Theoretische Grundlagen. Wiesbaden

Früchtel Frank; Budde Wolfgang; Cyprian Gudrun (2007b): Sozialer Raum und Soziale Arbeit. Fieldbook: Methoden und Techniken. Wiesbaden

Galuske, Michael (20077): Methoden der Sozialen Arbeit. Eine Einführung

Hinte, Wolfgang; Karas, Fritz (1989): Studienbuch Gruppen- und Gemeinwesenarbeit, Eine Einführung für Ausbildung und Praxis, Frankfurt

Hinte, Wolfgang; Lüttringhaus, Maria; Oelschlägel, Dieter (2001): Grundlagen und Standards der Gemeinwesenarbeit. Reader; Münster

Kessl, Fabian; Reutlinger, Christian (2007): Sozialraum. Eine Einführung. Wiesbaden

Krisch, Richard (2009): Sozialräumliche Methodik der Jugendarbeit. Aktivierende Zugänge und praxisleitende Verfahren. Weinheim und München

Krummacher, Michael; Kulbach, Roderich; Waltz, Viktoria; Wohlfahrt, Norbert (2003): Soziale Stadt – Sozialraumentwicklung – Quartiersmanagement. Opladen

Landhäußer Sandra (2009): Communityorientierung in der Sozialen Arbeit. Die Aktivierung von sozialem Kapital. 1.Auflage. Wiesbaden

Ley, Astrid; Weitz, Ludwig (2003): Praxis Bürgerbeteiligung. Ein Methodenhandbuch. Bonn

Lüttringhaus, Maria; Richers, Hille (2003): Handbuch Aktivierende Befragung. Konzepte, Erfahrungen, Tipps für die Praxis. Bonn

Ludewig, Birte (2002): Gemeinwesen und Stadtteil. Zur Ideologie des Gemeinwesenbegriffs und seiner Interpretation aus subjektwissenschaftlicher Sicht. In: Stiftung Mitarbeit (Hrsg.): Alltagsträume. Bonn

Müller, C. Wolfgang (1999): Wie Helfen zum Beruf wurde. Band 1 und Band 2., Weinheim, Überarbeitete Neuausgabe

Otto, Hans-Uwe; Ziegler, Holger (2004): Sozialraum und sozialer Ausschluss (I+II). In: neue praxis, 2+3/2004. Neuwied

Stövesand, Sabine (2007): Mit Sicherheit Sozialarbeit! Gemeinwesenarbeit als innovatives Konzept zum Abbau von Gewalt im Geschlechterverhältnis unter den Bedingungen neoliberaler Gouvernementalität. Wien

Thole, Werner (Hrsg.) (20052): Grundriss Soziale Arbeit. Wiesbaden


Fussnoten

[1] „Soziale Arbeit" wird hier als Begriff verstanden, der Traditionslinien der „Sozialarbeit" und der „Sozialpädagogik" zusammenführt (vgl. Thole 2002).

[2] So wäre es z.B. interessant, Lefebvres mit Bourdieus Raumverständnis in Hinblick auf Konsequenzen für das Handeln in der Praxis zu vergleichen.

[3] Boulet/Krauss/Oelschlägel sprechen von territorialen, kategorialen und funktionalen Gemeinwesen (vgl.1980).

[4] Sabine Stövesand, Ueli Troxler und Christoph Stoik versuchen eine erste systematischere Zusammenfassung der unterschiedlichen Zugänge im „Handbuch Gemeinwesenarbeit“ vorzunehmen, das 2012 bei Barbara Budrich erscheinen wird.

[5] Eine historische Einbettung von GWA-Ausprägungen im Verhältnis zur Entwicklung des Wohlfahrtstaates hat Sandra Landhäußer bereits vorgenommen (vgl. Landhäußer 2009).

[6] Einzige Ausnahme sind Arbeiten von Oliver Fehren über aktuelle zivilgesellschaftliche Bezüge, vgl. etwa Fehren 2008

[7] Der Begriff „Gemeinwesenarbeit“ beispielsweise wurde von einigen Akteur_innen mehrmals den Moden der jeweiligen Zeit angepasst abgeschafft bzw. verändert (zu Stadtteilarbeit über Quartiersmanagement bis zu Sozialraumorientierung).


Zitiervorschlag

Stoik, Christoph (2011): Gemeinwesenarbeit und Sozialraumorientierung – Ein „entweder - oder“ oder ein „sowohl - als auch“?. In: sozialraum.de (3) Ausgabe 1/2011. URL: https://www.sozialraum.de/gemeinwesenarbeit-und-sozialraumorientierung.php, Datum des Zugriffs: 18.04.2024