Hat der Sozialraum ein Geschlecht? Über die Genderdimensionen des sozialräumlichen Denkens und Handelns

Christian Spatscheck

1. Gender als Strukturkategorie

„Gender bezeichnet die Ausformung dessen, wie Geschlecht in einer bestimmten Kultur, in einer konkreten historischen Situation allgemein interpretiert und gelebt wird bzw. gelebt werden soll“ (Tatschmurat 2007, 231). Als Kategorie wirft der Faktor Geschlecht normative Projektionen auf Subjekte und deren Lebensverhältnisse. Die damit verbundene Biologisierung des Sozialen unterwirft gesellschaftliche Lebensverhältnisse unter die (vermeintliche) Binarität männlich/weiblich und produziert Rollenmodelle, die alle sozialen Beziehungen durchweben (Scherr 2011). Gender wird dadurch zu einer Strukturkategorie, die die menschliche Wahrnehmung, deren kognitive Verarbeitung, die Identitätsbildung, die Entwicklung von Verhaltensrepertoires und -mustern sowie die Gestaltung alltäglicher Handlungsstrategien bestimmt (Gottschall 2001; Vogt 2007, 209)

Jenseits biologischer und körperlicher Grundmerkmale (sex) (vgl. etwa Roth 2003, 88 ff.) werden Geschlechtereigenschaften als soziales Geschlecht (gender) diskursiv konstruiert (Butler 1991). Der Prozess des „Doing Gender“ beschreibt die diskursive und sozial geteilte Herstellung von Geschlechterrollen und deren Auswirkungen auf das soziale Zusammenleben. Über das Doing Gender werden „permanente Interaktionen der Ein- und Anpassung von Menschen in zweigeschlechtliche, heteronormative durch Auf- und Abwertung strukturierte, hierarchische Verhältnisse in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Familie, im politischen Raum (Czollek/Perko/Weinbach 2009, 24)“ ausgehandelt. Damit erhalten Genderzuweisungen und -bilder eine zentrale Rolle bei der sozialen Platzierung: „Das soziale Geschlecht strukturiert die Lebenschancen, die Lebensführung und das Selbstverständnis von Männern und Frauen in einer Weise, die den Unterschieden zwischen den Altersgruppen, den sozialen Klassen und Schichten sowie sozialmoralischen Milieus und Ethnien vergleichbar sei. Das heißt auch: Die Zuordnung zu einem sozialen Geschlecht etabliert nicht ignorierbare Vorgaben für das Selbstverständnis und die Lebensführung der Individuen. Sie müssen immer damit rechnen, in Interaktionen und durch Organisationen als Männer bzw. Frauen wahrgenommen zu werden“ (Scherr 2011, 562). Das „Undoing Gender“ versucht als Gegenstrategie die Praxis „die Zuschreibung stereotyper Geschlechtsrollen zu erkennen, zu problematisieren und schließlich zu dekonstruieren (Czollek/Perko/Weinbach 2009, 24)“.

Aktuelle Ansätze der Diversitätsforschung betrachten Geschlecht nur als eine von mehreren hierarchisierten Differenzkategorien im Diskurs um Subjekt und Gesellschaft (Kessl/Plößer 2010; Czollek/Perko/Weinbach 2009; Leiprecht 2008; Kleve/Koch/Müller 2003). Ähnlich wie beim Doing Gender werden Lebensverhältnisse und Lebenslagen ebenso entlang der Kategorien ethnische Herkunft, Schichtzugehörigkeit, Alter, sexuelle Orientierung, (Nicht)Behinderung und körperliche Erscheinung sozial konstruiert und ausgehandelt.

Unter der Perspektive der Intersektionaliät (z.B. Crenshaw 1994; Winker/Degele 2009) wird davon ausgegangen, dass Geschlechterverhältnisse nicht additiv, sondern in emergenter und interdependenter Weise mit den weiteren Differenzkategorien verhandelt und hergestellt werden. Geschlechterverhältnisse entstehen, wie alle Subjektivierungen, in Überschneidung und Wechselwirkung mit sozioökonomischen Faktoren, ethnischen Konstruktionen, altersbezogenen Aspekten, etc. Zur Analyse von intersektionalen Wechselwirkungen von Differenzkategorien auf Subjektpositionen schlagen Gabriele Winker und Nina Degele (Winker/Degele 2009 zit. n. Groß 2010, 36) eine vernetzte Mehrebenenanalyse mit folgenden Dimensionen vor:

Erst eine solch umfassende Analysematrix erschließt die Möglichkeit, Geschlechterverhältnisse in ihrer intersektionalen Verfasstheit adäquat erfassen zu können.

2. Geschlecht und Raum

Als Syntheseleistung zwischen individuellen Handlungen und sozialstrukturellen Einflüssen (vgl. ausführlicher Spatscheck 2009) werden in sozialen Räumen auch Geschlechterbilder reproduziert und als Strukturkategorien wirksam. Fachlich anspruchsvolle Sozialraumanalysen sollten deshalb nicht ohne die Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht durchgeführt werden. Erfahrungen aus Theorie und Praxis zeigen, dass sich Sozialraumanalysen oft vordergründig auf Fragen der schichtbezogenen sozialen Stratifikation von Statusgruppen und ihren Zugängen zu Ressourcen und Kapitalien fokussieren. Dabei kommen oft die Differenzkategorien von Geschlecht, Ethnizität, Alter, (Dis)Abilität, etc. in ihrer intersektionalen Verfasstheit zu kurz.

Grundsätzlich sind auch in raumtheoretischen Arbeiten eindeutige Gender-Bezüge verankert. Insbesondere Martina Löw (2001, 173ff.), Pierre Bourdieu (2005), Ursula Nissen (1998) oder Lothar Böhnisch und Richard Münchmeier (1990, 79ff.) thematisieren die Dimension des Geschlechts als raumrelevanten Aspekt. Im sozialräumlichen Paradigma wird die Kategorie Geschlecht in zweierlei Hinsicht relevant:

a) Als Aspekt sozialer Gerechtigkeit: Prozesse des Doing Gender entscheiden über die soziale Platzierung von Menschengruppen im Raum, ihre Zugänge zu Ressourcen sowie ihre Rechte und Pflichten. Über die Strukturkategorie Geschlecht werden Verteilungsregeln im sozialen Raum etabliert, diese können gerecht oder ungerecht sein. Im Sinne eines reflexiven Raumverständnisses (vgl. z.B. Reutlinger 2008; Kessl/Reutlinger 2007; Kessl et al. 2005) wird der Anspruch deutlich, Raumverhältnisse hinsichtlich ihrer Gerechtigkeit kritisch-reflexiv zu hinterfragen und diese aktiv mitzugestalten. Bezogen auf die Kategorie Geschlecht müsste also hinterfragt werden, in welcher Weise die reproduzierten Geschlechterverhältnisse strukturelle Hindernisse und Möglichkeiten bilden und wie eine gerechte Gestaltung der vorgefundenen Verhältnisse aussehen kann.

b) Als Frage von Bildung und Subjektorientierung: Im Sinne eines subjektorientierten Sozialraumansatzes (vgl. Deinet 2009a; 2009b; Deinet/Krisch 2003; Deinet/Reutlinger 2004; Scherr 1997) wird die Frage thematisiert, wie Individuen im Wechselspiel mit ihren sozialen Kontexten zur größtmöglichen persönlichen und eigenverantwortlichen Entfaltung gelangen können, wie durch Raumaneignung Bildungsprozesse zustande kommen und wie Emanzipation in der Sozialen Arbeit angeregt und begleitet werden kann. Prozesse von Bildung, Aneignung und Emanzipation sind stets auch von geschlechtsspezifischen Dimensionen geleitet (Rose 2003; Kalpaka 2007, Deinet 2009b; Krisch/Reinprecht 2010). Bezogen auf die Kategorie Geschlecht müsste also hinterfragt werden, inwieweit Subjektorientierung und Bildung durch herrschende Geschlechterverhältnisse ermöglicht werden und welche Verhältnisse dazu dienlich sind, Subjektivierungsprozesse gelingender zu gestalten.

3. Kritiken der Geschlechterverhältnisse

Ausgehend von den diskutierten sozialräumlichen Zugängen und genderkritischen Diskussionszusammenhängen müssen folgende Formen der Geschlechterverhältnisse als problematisch und änderungsbedürftig betrachtet werden:

a) Gewaltverhältnisse: In den Kriminalitätsstatistiken sind Männer als Täter hinsichtlich körperlicher und sexualisierter Gewalt sowie als Missbrauchstäter massiv überrepräsentiert, gleichzeitig werden Frauen und Mädchen besonders häufig Opfer von diesen Formen männlicher Gewalt, insbesondere im familialen und paarbezogenen Kontext (Böhnisch/Funk 2002, 13).

b) Ungerechte, geschlechtshierarchische Arbeitsteilung: Die traditionell den Frauen zugeordneten reproduktiven Formen von Beziehungs- und Hausarbeit, Erziehung und Fürsorge werden vom Status her geringer bewertet als die traditionell den Männern zugeordneten technischen, wirtschaftlichen und administrativen Rollen (Böhnisch/Funk 2002, 24). Trotz einer oft diskutierten Öffnung der geschlechterbezogenen Arbeitsteilung bleiben faktisch oft sehr klassische Geschlechterrollen der Arbeitsteilung noch oft erhalten, teilweise verfestigen sich diese sogar wieder oder werden in neuen Formen re-instutionalisiert (Mika 2011).

c) Geschlechterhegemonie und Dominanzkultur: Robert/Raewyn[1] Connell thematisiert mit dem Konzept der hegemonialen Männlichkeit, wie Dominanzverhältnisse von Männern über Frauen und andere Männer in Rückbindung an ökonomische Faktoren wirksam werden. Dabei wird eine „patriarchale Dividende“ sichtbar: Männer profitieren stärker von der hegemonialen Organisations- und Produktionsform der Gesellschaft. Zudem schafft hegemoniale Männlichkeit ein System der internen Stratifikation, in welchem auch marginalisierte Männlichkeiten mit dem „falschen“ ethnischen oder klassenbezogenem Hintergrund oder untergeordnete Männlichkeiten (Schwule/Transgender) sozial entwertet werden. Unter der Suggestion des für alle „besten“ Verhältnisses gelingt es immer wieder, Zustimmung und Mitwirkung bei den Beherrschten herzustellen. Dabei etabliert sich eine „Dominanzkultur“ (Rommelspacher 1995), die von allen Beteiligten als gegeben und die „beste“ Lösung betrachtet wird.

d) Externalisierungen: Männlich geprägte Geschlechter- und Menschenbilder suggerieren oft die Existenz der absoluten individuellen Autonomie. Das dabei implizierte Konstrukt der Nicht-Angewiesenheit auf zwischenmenschliche Sorge und persönliche Beziehungen ist jedoch nur über den Preis der Externalisierung der damit verbundenen Bedürfnisse zu erhalten. In den historisch-diskursanalytischen Arbeiten von Theweleit (1977; 1978) wird sehr anschaulich deutlich, wie Männlichkeitsideale dieser Art zur Idealisierung von Härte und Pflichtbewusstsein führen und gleichzeitig weiche, authentische und zugängliche Seiten sowie Vorstellungen von auf Gegenseitigkeit beruhenden Beziehungen tabuisiert werden. Das Leitbild des immer leistungsbereiten Mannes ist jedoch nie ohne seinen Preis verfügbar, vielmehr wird es oft mit erhöhten Versagens- und Konkurrenzängsten (Stecklinga/Böhnisch 2007, 219) oder einem ausbeutenden Verhältnis zu Körper und Seele erkauft (a.a.O., 223; 226).

d) Nachhaltigkeit, well-being und das „gute Leben“: Adelheid Biesecker (2011) unterscheidet zwischen traditionellem und vorsorgendem Wirtschaften und verweist damit auf eine umfassende Dimension der menschlichen Existenz. Während traditionelles (und eher „männliches“) Wirtschaften ökologische und soziale Risiken externalisiert und damit kurzfristigen Profit vor langfristiges Wohlbefinden stellt, fragt das vorsorgende (und eher „weibliche“) Wirtschaften nach langfristigen Ergebnissen des guten Wirtschaftens für alle Beteiligten, ohne dabei die Risiken zu externalisieren. Biesecker entwirft mit dem Modell des vorsorgenden Wirtschaftens eine Vision eines anderen und ganzheitlichen ökonomischen Handelns. Dabei verdeutlicht sie auch, wie Modelle des Wirtschaftens sehr eng mit geschlechterbezogenen Vorstellungen korrelieren. Auch Bill Jordan (2008) verweist in seiner Studie „Welfare and well-being“ darauf, dass well-being mehr umfasst als die rein ökonomische (und oft männlich dominierte) Idee des welfare. Ähnlich diskutiert Martha Nussbaum in ihren Arbeiten zum „guten Leben“, dass gute und für beide Geschlechter gerecht gestaltete strukturelle Lebensbedingungen (Capabilities) wichtige Voraussetzungen sind, um aktive individuelle Strategien der Lebensführung (functionings) überhaupt erst realisieren zu können (vgl. Nussbaum 2000; 2006; 2011).

e) Identität und Queer: Die Queer Studies (vgl. Schütte-Bäumner 2010; Czollek/Perko/Weinbach 2009, 33ff.; Perko 2005; Czollek/Perko 2004) verweisen darauf, dass feste und binäre Geschlechtsidentitäten inadäquate Bilder und Normen implizieren und formulieren eine radikale Kritik an statischen Identitäten jeglicher Art. Sie thematisieren die Binarität von Geschlechterrollen als einen Mythos und propagieren die Offenheit für weitere Formen das Dazwischen, etwa als Inter- oder Transsexualität, als hybride Formen oder als androgyne und nicht körperlich dominierte Modelle von Geschlechtlichkeit (vgl. hierzu auch Tatschmurat 2007, 232; Hageman-White 1988).

4. Sozialräumliche Handlungsstrategien für mehr Geschlechtergerechtigkeit

Angesichts der genannten Kritikpunkte wird deutlich: „Wer meint, ‚geschlechtsneutral’ arbeiten zu können, arbeitet unprofessionell“ (Böhnisch/Funk 2002, 18). Eine Sozialraumarbeit, die Beiträge zur Schaffung gelingender Lebensbedingungen leisten möchte (vgl. Homfeldt/Reutlinger 2009) steht vor der Frage, wie Sozialräume geschlechterbewusst und -gerecht gestaltet werden können und wie Geschlechterverhältnisse durch räumliche Interventionen gestaltet werden können. Folgende Handlungsstrategien wären dabei denkbar:

a) Sozialraumanalysen können mit einem stärkeren Fokus auf die im Raum vorfindbaren Geschlechterverhältnisse durchgeführt werden (vgl. etwa Böhnisch/Münchmeier 1990, 79ff). Dabei können sowohl das geschlechterbezogen unterschiedliche Raumaneignungsverhalten (vgl. etwa Krisch/Reinprecht 2010) als auch Fragen von in den Räumen reproduzierten Geschlechterdifferenzen und Machtverhältnissen in ihrer intersektionalen Verstrickung in den Blickwinkel genommen werden. Als Analysematrix können die von Winker/Degele (2009) vorgeschlagenen Ebenen einer Intersektionalitätsanalyse genutzt werden.

b) Im Sinne eines Undoing Gender können Geschlechterverhältnisse an ausgewählten Orten diskursiv thematisiert und rekonstruiert werden. Dabei können sowohl geschützte geschlechterhomogene Räume als auch bewusst gemischte Formen gewählt werden. Statt unreflektierter Übernahme des Bestehenden kann Geschlechtlichkeit im Kontext von Gerechtigkeit und Lebensqualität diskutiert und dekonstruiert werden. Thematisch können hier die „Baustellen im Geschlechterverhältnis“ (vgl. anschaulich in Rose 2007) und naturalistische Annahmen über die vermeintliche (Zwei)Geschlechtlichkeit und ihrer sozialen Implikationen (Scherr 2011, 562) thematisiert und kritisch hinterfragt werden.

c) Auf struktureller Ebene können Strategien der Barrierefreiheit für beide Geschlechter entwickelt werden. Nancy Fraser (vgl. Fraser/Honneth 2003) betont hier die Notwendigkeit, die Perspektiven von Umverteilung (ökonomische und politische Teilhabe) und Anerkennung (Recht auf Differenz) in einer zweidimensionalen Konzeption von Gerechtigkeit zusammen zu denken. Das Leitziel der partizipatorischen Parität beider Geschlechter muss in verschiedenen Lebensbereichen immer wieder neu diskursiv verhandelt werden. Für die konkrete Umsetzung empfiehlt Fraser (ebd.) die Orientierung an einem perspektivischen Dualismus von Affirmation (Förderung barrierefreier Zugänge zu Ressourcen für alle Beteiligten) und Transformation (Bewusstseinsarbeit und soziale Dekonstruktion nicht-adäquater geteilter Bilder und Annahmen).

d) Nutzung der transformatorischen Wirkungen von Institutionen: Unter der Annahme, dass sozialer Wandel insbesondere über öffentliche Institutionen zu realisieren ist (vgl. für den Bereich der Ethnizität: Terkessidis 2010) kommt diesen eine zentrale Bedeutung bei der Veränderung von Geschlechterverhältnissen zu. Geschlechtergerecht arbeitende Institutionen und Organisationen schaffen alltäglich erlebbare Orte der Verhandlung und bieten für möglichst viele Menschen zugängliche Räume zur Diskussion um die Schaffung gerechter Zugangs- und Verteilungsregeln und Verfahren der Gestaltung von Geschlechterverhältnissen.

Abschließend sei verdeutlicht, dass es in Genderdebatten keine „neutralen“ oder „unvoreingenommenen“ Positionen und keine fertigen und zentral steuerbaren Ideallösungen geben kann (Castro Varela 2009). Auch der Bezug zu Theorien oder Menschenrechten schafft keine „Trümpfe“, die illegitime Diskurspositionen automatisch beseitigen würden (Ignatieff 2002). Was jedoch als Möglichkeit und Aufgabe bleibt, ist der fortlaufende Diskurs um die Gestaltung sozial gerechter Geschlechterverhältnisse.

Literatur

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Fussnote

[1] Ehemals Robert C. Connell, der als Transgender nun den weiblichen Vornamen Raewyn führt


Zitiervorschlag

Spatscheck, Christian (2012): Hat der Sozialraum ein Geschlecht? Über die Genderdimensionen des sozialräumlichen Denkens und Handelns. In: sozialraum.de (4) Ausgabe 1/2012. URL: https://www.sozialraum.de/hat-der-sozialraum-ein-geschlecht.php, Datum des Zugriffs: 16.04.2024