„jugendarbeit weit und breit – Konzeptionelles Arbeiten in ländlichen Räumen: sozialraumorientiert und subjektorientiert“
Katrin Valentin, Ulla Taplik
Die Veränderungen der Lebenswelten und der Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen in ländlichen Räumen waren der Ausgangspunkt für das Modellprojekt „jugendarbeit weit und breit“ des Zentrums Bildung der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau. Unter der Leitung der Grundsatzreferentin Ulla Taplik und der Sozialwissenschaftlerin Dr. Katrin Valentin wurden in den Jahren 2012/13 sieben Teilprojekte zu unterschiedlichen Problemstellungen durchgeführt. Einerseits war es das Ziel des Projektes, auf konkrete Probleme vor Ort zu antworten, andererseits sollte es für andere Regionen Modellcharakter haben. Da sich die Problemstellungen in vielerlei Hinsicht auch auf andere Anbieter außerschulischer Jugendarbeit übertragen lassen, können die Erfahrungen auch wertvolle methodische und inhaltliche Impulse für andere Akteure der Kinder- und Jugendarbeit bieten.
In der hier in der vollen Langversion vorliegenden Dokumentation werden die Teilprojekte ausführlich dargestellt – bezogen auf die Problemstellung, die Arbeitsschritte, die Durchführung von Befragungen und Recherchen sowie die Auswertung und Erarbeitung von konzeptionellen Schritten. Alle Projekte widmeten sich einschlägigen Problemstellungen von Jugendarbeit in ländlichen Räumen: Wo gibt es Anknüpfungspunkte für Kooperationen mit anderen Akteuren der Jugendarbeit? Wie kann eine gute Zusammenarbeit zwischen der Dekanatsebene und den Gemeinden in der Jugendarbeit gelingen? Wie erleben Jugendliche die Angebote? Warum nehmen Jugendliche an den Freizeiten nicht mehr teil? Wie kann bei einer JULEICA-Schulung an das Online-Nutzungsverhalten der jungen Menschen Anschluss genommen werden? Warum stören manche Teilnehmende in einer Veranstaltung? Und nicht zuletzt: Wie kann Jugendarbeit in ländlichen Räumen gelingen?
Die Bearbeitung der Fragestellungen erfolgte mithilfe von sozialwissenschaftlichen Methoden: Fragebogenerhebung, Leitfadeninterview, Beobachtung, Gruppendiskussion, statistischen Analysen von Daten, Recherche etc. In jedem Projekt führte die verantwortliche Person (zumeist DekanatsjugendreferentInnen, aber auch eine Gemeindepädagogin, ein Pfarrer und eine Ehrenamtliche) eine Befragung durch. Dabei ging es allerdings nicht darum, im wissenschaftlichen Sinne Daten als Selbstzweck zu erheben, sondern um ein Mittel, die eigene Praxis besser zu reflektieren. Ansatzpunkt dafür war die Konzeption einer sozialraum- und subjektorientierten Kinder- und Jugendarbeit. Sie ermöglichte es den Verantwortlichen, sozusagen maßgeschneiderte Konzeptionen zu erarbeiten. Denn die demografischen Entwicklungen unterscheiden sich regional sehr stark: Schlichte Vereinfachungen sind gerade für ländliche Regionen nicht weiterführend.
Im Nachgang zu den Projekterfahrungen erstellten Dr. Katrin Valentin und Ulla Taplik darüber hinaus eine kürzere Handreichung „jugendarbeit weit und breit – Impulse für eine lebendige Jugendarbeit in ländlichen Räumen“. Hier werden die Themenstellungen der Teilprojekte kurz und knackig skizziert und unter Rückgriff auf Fachliteratur und diverse Internetlinks zahlreiche Denkanstöße und Praxisideen bereitgestellt.
Zitiervorschlag
Valentin, Katrin und Ulla Taplik (2014): „jugendarbeit weit und breit – Konzeptionelles Arbeiten in ländlichen Räumen: sozialraumorientiert und subjektorientiert“. In: sozialraum.de (6) Ausgabe 1/2014. URL: https://www.sozialraum.de/jugendarbeit-weit-und-breit.php, Datum des Zugriffs: 15.10.2024